Forschungsergebnisse in einer Grafik darstellen? Diesem Thema widmete sich am 24. Jänner ein Workshop zum Thema Infografiken an der Universität Wien. Welche Daten zu welcher Grafik passen, wie Visualisierungen funktionieren und wo die „Fallstricke“ beim Zeichnen lauern, erfahrt ihr hier.

Zentrale Aussagen ins Bild rücken – damit lockt ein Workshop zum Thema Infografiken in die Räumlichkeiten der DLE Forschungsservice und Nachwuchsförderung. Organisiert wird das Ganze vom WTZ Ost, ein etwas sperriger Name für eine gute Sache: Die Wiener Universitäten haben sich zusammengeschlossen, um Forschung unter dem Stichwort „Wissens- und Technologietransfer“ zugänglich zu machen – aus den Unis hinaus in die Gesellschaft hinein.
Studierende, DissertantInnen, (Jung-)WissenschafterInnen, Alumni oder zukünftige GründerInnen lernen in einem Schwerpunkt zur Wissenschaftskommunikation, wie sie dazu beitragen können: in kostenlosen Workshops zu Storytelling, Podcasts, Science Slam oder – wie eben heute – Infografiken. Das gesamte Kursangebot gibt es hier.
„The Joy of Stats“
Durch den Workshop „Daten sichtbar machen“ führt Walter Longauer, Leiter der APA-Grafikredaktion. Wenn man ihn googelt, findet man vor allem eines: Infografiken. Und einen ziemlich informativen Twitter-Account (@walterlongauer) mit – ganz richtig – Infografiken. Mit gespitzten Ohren und Buntstiften sitze ich da, als er sich und den Plan für die nächsten vier Stunden vorstellt: theoretische Einführung, Gruppenarbeiten, Best-Practice-Beispiele und Zeit für offene Fragen. Wir starten mit einem Video, in dem „Infografik-Guru“ Hans Rosling anhand einer in den Raum projizierten, animierten Grafik das globale Bevölkerungswachstum der letzten 200 Jahre erklärt – in knapp fünf Minuten.

Die „Goldene Formel“ für Infografiken
Auch Rosling kennt sie wohl, die „Goldene Formel“ für Infografiken: Data + Design + Function = Good Data Visualization. Es braucht also drei Dinge – aufschlussreiche Daten, ein gutes Design und die Grafik muss funktionieren, sprich: BetrachterInnen müssen sie verstehen. Dafür nehmen sie sich übrigens nur zwei Sekunden Zeit: In dieser Zeitspanne entscheiden sie, ob sie sich weiter mit der Infografik auseinandersetzen oder weiterscrollen. Das hört sich nach Druck an, denke ich mir.
Welche Daten lassen sich in welcher Grafik darstellen?
Wie gut, dass wir gleich eine Anleitung mit auf den Weg bekommen, damit beim Visualisieren so viel nicht schief gehen kann. Summenbalken und Tortendiagramme für Anteile, Balken oder Bildstatistiken à la Otto Neurath für Größenvergleiche, Kurvendiagramme für Trends. Welche Daten mit welchen grafischen Hilfsmitteln funktionieren, erarbeiten wir in einer Gruppenübung.
Die meisten dieser Darstellungsformen lassen sich übrigens in Excel finden. Für alles, was darüber hinausgeht, empfiehlt uns Walter Longauer kostenfreie bzw. günstige Programme: z.B. Affinity, Tumult oder Infogram.
Typische „Fallstricke“
Was ich aus dem Workshop sonst noch mitnehme, sind die typischen „Fallstricke“, vor denen man sich beim Erstellen einer Infografik in Acht nehmen sollte:
– Ein Tortendiagramm sollte maximal fünf „Scheiben“ haben
– Leserichtung beachten: Wir beginnen links oben zu lesen, dort sollten also die wichtigsten Daten anordnen
– Zu viele Elemente in einer Grafik werden unlesbar, besser: auf mehrere Grafiken aufteilen oder Details in einem vergrößerten Ausschnitt zeigen
– Wenn es irgendwie geht, auf Legenden verzichten
– Farben kohärent und schlüssig verwenden
– „Know what you really want to say“: Genaue Aussage überlegen, sonst wird es kompliziert
Die vier Stunden voller Pfeile, Piktogramme und Kurven sind erstaunlich schnell vergangen. Was bleibt, ist die Lust, den Stift selbst in die Hand zu nehmen und drauf los zu zeichnen. Jede Menge Inspiration für eigene Grafiken gibt es übrigens hier, in einer Rückschau zum 40. Jubiläum der APA Infografikredaktion.
Literaturempfehlungen
- Dan Roam: Auf der Serviette erklärt
- Donna Wong: Die perfekte Infografik
Admiring the dedication you put into your website and in depth information you provide. Livvy Yancy Philis
Was ein sinnloser Beitrag, wenn nicht zugleich auch offen angesprochen wird, was „gesunde“ Ernährung bedeutet.
Hier in Österreich zählen viele Menschen Schnitzel, Eier, Käse, Butter zu den gesunden Lebensmitteln.
Viele dieser fettigen und karzinogenen Tierprodukte werden stattlich mit dem AMA Gütesiegel ausgelobt.
Eine leichte, vegetarische oder gar vegane Kost sieht man hingegen selten. Hülsenfrüchte bekommt man in der Gastro gar nicht erst angeboten.
Vegane und vegetarische Kost setzt viele der Ernährungsempfehlungen zur Krebsprävention um, trotzdem wird sie in Österreich noch zu wenig geachtet und gefördert.
Vielen Dank für das Feedback!
Im Forum+ auf derStandard.at gibt es heute die Möglichkeit, Rückfragen an die #univie Ernährungswissenschafterin Reynalada Cordova zu stellen: https://www.derstandard.at/jetzt/livebericht/2000120487332/1000211359/forum-welche-wirkstoffe-haben-zukunft
Liebe Grüße
Social Media Team der Universität Wien