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am 13. Februar 2025
ungefähr 3 Minuten
Kategorien: Studium
Themen: CTL , Kritisches Denken , Studium

Kritisches Denken in Zeiten von Fake News und halluzinierender Künstlicher Intelligenz

Kritisches Denken ist ein Schlagwort, welches du an der Universität immer wieder hörst. Doch was bedeutet es eigentlich genau? Und vor allem: Wie kannst du es in deinem Studienalltag nutzen? Angesichts der starken Verbreitung von Fake News durch digitale Medien und den neuen und vielfach überwältigenden Möglichkeiten durch Künstliche Intelligenz ist kritisches Denken nach wie vor und eigentlich mehr denn je eine wichtige Kompetenz. Es hilft dir nicht nur komplexe Informationen einzuordnen, sondern auch fundierte Entscheidungen zu treffen und selbstständig zu handeln. In diesem Blogbeitrag des Center for Teaching and Learning (CTL) erfährst du mehr über die Notwendigkeit kritischen Denkens und Übungsmöglichkeiten dazu.

Was ist kritisches Denken?

Vielleicht kommt dir das bekannt vor: Du liest oder hörst etwas und bist dir nicht ganz sicher, ob die präsentierten Inhalte wirklich stimmen – oder wie sie mit dem zusammenpassen, was du schon gelernt hast. Vielleicht liest du einen Artikel, der beeindruckend klingt, aber irgendwie nicht ganz überzeugend ist. Hier kommt kritisches Denken ins Spiel.

Kritisches Denken bedeutet, Informationen nicht einfach hinzunehmen, sondern sie zu hinterfragen:

  • Was ist die Quelle/sind die Quellen dieser Information?
  • Sind die Argumente und Begründungen logisch aufgebaut?
  • Welche (Fehl-)Annahmen stecken dahinter?
  • Gibt es offene Fragen?

Es bedeutet also, eigenständig über Themen und Fragen nachzudenken, anstatt sich nur auf bereits vorhandene Ideen oder Meinungen zu verlassen. Es geht darum, unterschiedliche Argumente wahrzunehmen und kritisch zu prüfen. Von Vorteil sind hier Genauigkeit und rationales und systematisches Vorgehen.

Warum ist kritisches Denken so wichtig?

Kritisches Denken ist eine Voraussetzung von Wissenschaft und Bildung: Durch das Hinterfragen von Aussagen kannst du Fehlannahmen erkennen und neue Fragen entwickeln, die essenziell für weiterführende Perspektiven und Erkenntnisse sind.

Kritisches Denken ist auch eine Schlüsselkompetenz für gesellschaftliche Auseinandersetzung und persönliche Entwicklung: Mündige und demokratisch verfasste Gesellschaften benötigen rationales, reflektiertes und faktenbezogenes Denken und Handeln.

  • Gesellschaftliche Diskussionen: Populismus setzt auf Emotionen und einfache Antworten, nicht selten mit einem wissenschaftsfeindlichen Grundtenor: Kritisches Denken hilft dir, solche Taktiken besser zu durchschauen.
  • Informationsflut und fake news: Kritisches Denken ist notwendig, um Aussagen prüfen und beurteilen zu können.
  • Persönliche Weiterentwicklung: Kritisch zu denken bedeutet auch, die eigenen Überzeugungen zu hinterfragen – ein oft unbequemer, aber notwendiger Prozess, um reflektierte Entscheidungen zu treffen.

How to?

Im Studium musst du oft zwischen verschiedenen Optionen wählen – von der Auswahl geeigneter Literatur für deine Seminararbeit bis zu passenden Argumenten in Diskussionen. Folgendes Vorgehen kann es dir erleichtern, dich einem Thema strukturiert und geprüft zuzuwenden.

Step by step:

  • Finde zunächst hinaus, welche Informationen du benötigst und wo du diese einholen kannst.
  • Prüfe die Qualität der Informationen: Sind diese als wissenschaftlich zu bezeichnen und woran machst du das fest? Sind die Aussagen belegbar? Wie aktuell ist die Literatur?
  • Identifiziere Kernbegriffe und Definitionen im Text und prüfe diese.
  • Versuche, die geprüften Kernaussagen schriftlich herauszuarbeiten – hierbei wird oft sichtbar, was du noch nicht verstanden hast bzw. was nicht ganz nachvollziehbar ist und deshalb noch überprüft werden sollte.
  • Stelle schriftlich bzw. mittels mind map Bezüge zwischen den Kernaussagen her – auch das ist eine gute Strategie, um irritierende und fragwürde Aussagen zu erkennen.
  • Hinterfrage eigene Bewertungen und Denkmuster, um sicher zu gehen, dass du nicht voreingenommen bist.
  • Tausche dich mit anderen aus: Kritisches Denken ist immer an soziale Kontexte gebunden, es braucht den Austausch, die Rückmeldung und ja, auch die Kritik!

 

Falls du dich noch weiter mit diesem Thema auseinandersetzen möchtest – hier ein Literaturtipp:
Otto Kruse (2017): Kritisches Denken und Argumentieren. Eine Einführung für Studierende. utb Verlag Konstanz. Online über u:search erhältlich.



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