Die Arbeit in Gruppen kann es dir ermöglichen, Wissenslücken aufzudecken, deine Motivation zu steigern und deine allgemeine Lernleistung zu verbessern. Im folgenden Beitrag hat das Center for Teaching and Learning (CTL) sechs Tipps zusammengestellt, wie die Arbeit in Lerngruppen effizient gestaltet werden kann.
Tipp 1: Eine Lerngruppe finden
Deine Lernpartner*innen kannst du dir (im Gegensatz zu vielen Gruppenarbeiten an der Uni) selber aussuchen. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, motivierte Lernpartner*innen zu finden:
- Du kannst beispielweise den Moodle-Kurs einer Lehrveranstaltung durchsuchen. Oft gibt es dort ein Austauschforum für Studierende, in dem du deine Anfrage posten oder nach offenen Lerngruppen suchen kannst.
- Es gibt auch die Möglichkeit, studienspezifische Online-Foren, wie sie von manchen Studienvertretungen angeboten werden, zu nutzen. Hier findest du die Studienvertretungen unterschiedlicher Studienrichtungen aufgelistet. Falls es ein studienspezifisches Online-Forum gibt, dann findest du dieses meist direkt auf der Website deiner Studienvertretung.
- Falls es solch ein Forum nicht gibt oder du nach keiner lehrveranstaltungsspezifischen Lerngruppe suchst, kannst du auch die sozialen Medien nutzen. Dort gibt es Gruppen für (fast) alle Studienrichtungen.
Achte von Beginn an auf ähnliche Ziele und Erwartungen potentieller Gruppenmitglieder. Mitunter existieren unterschiedliche Erwartungshaltungen an die gemeinsame Zusammenarbeit, die später zum Problem werden können.
Achte bei deiner Suche auch darauf, dass die Gruppengröße bei 4-5 Personen liegt. Zu große Lerngruppen führen auch zu mehr Konfliktpotential und können den Lernfortschritt behindern.
Tipp 2: Fixe Termine vereinbaren
Am besten werden direkt vor/beim ersten Treffen fixe Termine vereinbart und im Kalender notiert. Diese Termine sollten von allen Gruppenmitgliedern wie jede andere (berufliche) Verpflichtung behandelt werden: Alle nehmen die Termine ernst und halten diese ein. Nicht eingehaltene Termine können die Stimmung und Motivation der ganzen Gruppe drücken. Es schadet auch nicht, die Lerntreffen zu strukturieren.
Tipp 3: Bereits zuvor mit dem Lernstoff auseinandersetzen
Als Basis für die erfolgreiche Arbeit in einer Lerngruppe sollte sich zunächst jedes Gruppenmitglied alleine und möglichst unabhängig von den anderen Gruppenmitgliedern mit dem Lernstoff für eine Prüfung auseinandersetzen bzw. einen Überblick verschafften. Nur so kann eine produktive Teamarbeit stattfinden, von der alle Teilnehmer*innen profitieren.
Tipp 4: Die individuellen Stärken der Gruppenmitglieder nutzen
Bei größeren Aufgaben oder Stoffgebieten macht es Sinn, die Aufgaben/Inhalte auf unterschiedliche Gruppenmitglieder zu verteilen. Dabei sollte möglichst auf die Stärken der einzelnen Gruppenmitglieder eingegangen werden. Manchen Personen fällt es beispielweise leicht, komplexe Stoffgebiete schriftlich zusammenzufassen. Andere Personen wiederum erstellen großartige Mindmaps oder Probeprüfungen. Hierbei könnt ihr auch auf die Interessen der einzelnen Gruppenmitglieder eingehen, um die Motivation zu steigern. Nicht jede Person interessiert sich für jede Aufgabe bzw. jedes Lerngebiet im gleichen Ausmaß. Die Ausarbeitung einer Aufgabe/eines Themas fällt bei hohem Interesse umso leichter.
Tipp 5: Jede Meinung zählt
Die Ergebnisse aus der Einzelarbeit bzw. alle offenen Fragen sollten in der Lerngruppe gemeinsam diskutiert werden. Es ist hierbei besonders wichtig, dass sich jedes Gruppenmitglied gehört fühlt und seinen Teil beiträgt, denn jede Meinung zählt. Jede Person bietet einen neuen Blickwinkel auf ein Thema. Schlussendlich muss auch jede Person mit dem „Endprodukt“ (also z.B. ihrem Ergebnis bei der Prüfung) zufrieden sein. Das gelingt nur, wenn sich jede*r daran beteiligt hat.
Tipp 6: Feedback geben und nehmen
Lernen kann nicht ohne Feedback stattfinden, denn Kommunikation ist die Basis menschlichen Wissenserwerbs. Feedback ist daher ein wichtiger Bestandteil erfolgreicher Lerngruppen. Man sollte daher regelmäßige Feedbackrunden einplanen. Wichtig dabei ist, dass du dein Feedback sachlich, respektvoll, ehrlich, konkret und interessiert äußerst. Beachte, dass du nicht eine Person, sondern einen Text, eine Aufgabe oder eine Aussage kritisiert. Achte auch darauf, dass du nicht nur Kritik äußerst, sondern unbedingt auch positives Feedback gibst. Wenn dir eine Kritik nicht gerechtfertigt erscheint, dann frage am besten direkt nach, was damit gemeint ist. So könnte auch eine produktive Gruppendiskussion entstehen.
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