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Gemeinsam zu urbaner Nachhaltigkeit von Kerstin Krellenberg, Malena Haas ,
am 14. Mai 2021
ungefähr 4 Minuten
Kategorien: Studium
Themen: Geografie , Nachhaltigkeit , Transformationen , Urban Studies

Gemeinsam zu urbaner Nachhaltigkeit

Warum sind Urbane Nachhaltigkeitstransformationen erforderlich und inwieweit werden damit definierte radikale Veränderungsprozesse in den Städten weltweit verfolgt? Diesen Fragen gingen Studierende des Instituts für Geographie und Regionalforschung im Rahmen einer von der neuen Arbeitsgruppe Urban Studies angebotenen digitalen Lehrveranstaltung nach.

Im Wintersemester 2020/2021 nahmen 24 Master-Studierende an einem Seminar zu Urbanen Nachhaltigkeitstransformationen teil. Die Teilnehmer*innen kamen aus den Studienrichtungen Geografie, Raumforschung und Raumordnung sowie Lehramt Geografie – eine buntgemischte Gruppe mit Wissen aus unterschiedlichen Perspektiven. Im Zentrum des Seminars standen die Fragen, warum urbane Nachhaltigkeitstransformationen erforderlich sind, was sie ausmacht und welchen Beitrag die Sustainable Development Goals (SDGs) der UN leisten können. Vor diesem Hintergrund wurden drängende politische, ökologische, soziale und ökonomische Herausforderungen von Städten besprochen und der aktuelle Forschungsstand zu urbanen Nachhaltigkeitstransformationen kritisch reflektiert. Anhand weltweiter Fallstädte, die die Studierenden selber auswählten, wurden gegenwärtige Prozesse bewertet und so theoretisches und empirisches Wissen zusammengeführt. Geleitet wurde die Lehrveranstaltung von Kerstin Krellenberg, seit Oktober 2020 Leiterin der Arbeitsgruppe Urban Studies am Institut für Geografie und Regionalforschung.

Urbane Nachhaltigkeitstransformationen

Städte sind als komplexe und dynamische Systeme zu verstehen. Das urbane Zeitalter – mehr als 55 Prozent der Weltbevölkerung lebt in Städten – bringt vielfältige Herausforderungen für eine nachhaltige Entwicklung der Städte mit sich. Unterschiedliche politische, demographische, kulturelle und klimatische Rahmenbedingungen sowie die Verfügbarkeit von Ressourcen (Kapital, Rohstoffe, Know-how, etc.) stellen Städte dabei vor jeweils spezifische Herausforderungen, die durch die Auswirkungen des globalen Umweltwandels wie steigende Durchschnitts­temperaturen oder zunehmende Extremwetterlagen weiter zunehmen.

Forscher*innen versuchen im Rahmen der aktuellen Semesterfrage mit Interviews, Videos und Blogbeiträgen Fragen rund um das Anthropozän zu finden und Antworten aus der Wissenschaft zu geben. Alle Beiträge gibt es im uni:view Magazin sowie auf den Social Media-Kanälen unter #SEMESTERFRAGE.

 

 

Gleichzeitig tragen Städten erheblich zum globalen Umweltwandel bei, verfügen aber auch über viel Potential, nachhaltige Lösungsansätze zu verfolgen. So konstatierte der ehemalige Generalsekretär der Vereinten Nationen, Ban Ki-moon, bereits im Jahr 2012: „Our struggle for global sustainability will be won or lost in cities“.

Unsere Welt nachhaltiger zu gestalten hängt also ganz entscheidend davon ab, dass in den Städten ein Umdenken einsetzt und mutige, vor allem auch radikale Veränderungsprozesse geplant und umgesetzt werden, sogenannte Urbane Nachhaltigkeitstransformationen. Dass umfassende Veränderungen notwendig sind, wird auch durch die Agenda 2030 mit den 17 Sustainable Development Goals (SDGs) adressiert, die unter dem Motto Transforming our World steht. Die SDGs mit den entwickelten Unterzielen und Indikatoren stellen somit einen normativen Rahmen für die Transformationen der Städte dar.

urbane Nachhaltigkeitstransformationen

Gemeinsamer Erkenntnisgewinn

Die Lehrveranstaltung gliederte sich in drei Teile – Recherche-, Konzept- und Bewertungsseminar –, die zu zweit, in Kleingruppen oder im Plenum bearbeitet wurden. Im Vordergrund stand die gemeinsame Erarbeitung eines Bewertungsrahmens Urbaner Nachhaltigkeitstransformationen, der für die Analyse der zwölf ausgewählten Fallstädte dienen sollte. Da es keine einheitliche Definition Urbaner Nachhaltigkeitstransformationen gibt, liegen auch keine klaren Evaluierungskriterien vor. Die SDGs stellen zwar eine Basis dar, eine Prozessbewertung ist jedoch nicht definiert. Daher wurde im Rahmen des Seminars die aktuelle Fachliteratur durchforstet, um daraus die Eckpunkte für den gemeinsamen Bewertungsrahmen abzuleiten. Auf dieser Basis konnten die Fallstädte auch zu einem gewissen Grad miteinander verglichen werden.

Expertensicht – Studierende präsentieren ausgewählter Fallstädte

Da das Seminar aufgrund der aktuellen COVID-19-Situation nur online stattfinden konnte, fanden alle Interaktionen nur virtuell statt. Daher war es uns besonders wichtig, am Ende des Semesters mit allen Studierenden ein gemeinsames Produkt zu entwickeln. Nach der Bewertung und Vorstellung der Fallstädte durch die Studierenden mit innovativen Methoden wie Experteninterviews und Storytelling entschieden wir uns gemeinsam für die Erstellung eines Videos. Es zeigt anhand von 10 Fragen aus Sicht der Studierenden eine Einschätzung Urbaner Nachhaltigkeitstransformationen in den zwölf Fallstädten, die Rolle der SDGs und was Städte von anderen Städten lernen können. Viel Spaß beim Ansehen!urbane Nachhaltigkeitstransformationen

Linksammlung

Arbeitsgruppe Urban Studies

UN: Sustainable Development

Bundeskanzleramt: Nachhaltige Entwicklung (Agenda 2030)


Kerstin Krellenberg

Kerstin Krellenberg ist seit Oktober 2020 Universitätsprofessorin für Urban Studies am Institut für Geografie und Regionalforschung. Als Stadtforscherin nimmt sie insbesondere den globalen Umweltwandel und den digitalen Wandel in den Blick und untersucht deren Auswirkungen, Herausforderungen und Chancen für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Dabei arbeitet sie auch intensiv mit nichtwissenschaftlichen Akteuren zusammen.


Malena Haas

Malena Haas ist Studienassistentin in der Arbeitsgruppe Urban Studies und studiert im letzten Semester im Master Raumforschung und Raumordnung.



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