Studierende des Bachelorstudiums Geographie nahmen im Rahmen einer Lehrveranstaltung an einer Exkursion teil, die ihnen die Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Wiener und Innsbrucker Stadtentwicklung zum Greifen nahe brachte. Einblicke in die Exkursion geben uns die Studierenden Julia Thurner und Manuel Stütz.
Fragt man Studierende auf welche Lehrveranstaltungen sie sich am meisten freuen, so sind Exkursionen weit oben auf der Liste angesiedelt. Auch für uns war es ein Highlight im vergangenen Semester eine Exkursion im Bachelorstudium Geographie (Spezialisierung Raumordnung und Raumforschung) auf dem Lehrplan zu haben. Unter dem Motto „Aktuelle Herausforderungen der Stadtentwicklung in Wien und Innsbruck“ führten uns unsere LV-Leiterinnen Elisabeth Gruber und Petra Köck im April 2022 von den Tiefen des Wiener Beckens, bis aufs Hafelekar, dem „Top of Innsbruck“, wo wir auf über 2300m einen ersten Überblick über die Stadt bekamen. Besonders gut gefallen hat uns die große Bandbreite an Thematiken, die durch die vielen Vortagenden aus der Praxis abgedeckt wurde. Diese reichten von kleinräumiger Fassadenbegrünung, sozialem Wohnbau und städtischer Landwirtschaft, bis hin zu zukünftigen Megaprojekten von Großkonzernen wie dem geplanten RAIQA im Zentrum Innsbrucks, wobei immer wieder auf die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den beiden Städten eingegangen wurde.
In Gruppenarbeiten verglichen die Studierenden ausgewählte Bereiche der Stadtentwicklung, wie z.B. (leistbares) Wohnen, (klimafreundliche) Mobilität sowie Grün- und Freiräume, welche auch im Rahmen einer Posterausstellung festgehalten wurden. Unseren individuellen Eindruck zur Stadtentwicklung in den beiden Städten und die Reflexion der Exkursionsinhalte, hielten wir zu guter Letzt in einem Blogbeitrag fest. So konnten wir reflektieren, warum wir die Stadt Innsbruck als grüne Stadt wahrnehmen, obwohl statistisch gesehen Wien über eine größere Zahl an Grünflächen verfügt. Ebenso verglichen wir die Wohnungspolitik der beiden Städte miteinander und stellten fest, dass Wien durch die lange Tradition des sozialen Wohnbaus im Vergleich über bessere stadtplanerische Instrumente diesbezüglich verfügt. Nichtsdestotrotz ist auch dort die Zielgenauigkeit der Wohnungspolitik oft nicht treffsicher und es profitiert vor allem die Mittelschicht von den Maßnahmen.
In Summe zeigen die Städte, dass sich Stadtentwicklung und Stadtplanung in Österreich immer weiterentwickeln und vorausdenkend agieren müssen, um die großen Herausforderungen der Zeit, wie Klimawandel und Wohnungsnot, meistern zu können. Die Exkursion hat uns aber vor allem auch zum kritischen Denken ermutigt und gezeigt, wie wir als Geograph:innen die Zukunft mitgestalten können.
Julia Thurner und Manuel Stütz nahmen an der Lehrveranstaltung teil und studieren im Bachelorstudium Geographie.