Welche Bilder darf ich verwenden, wenn ich selbst als Grafiker*in ein Werk schaffe? Wie kann man seine Ideen und/oder Umsetzungen in der Kreativ- oder Technikbranche schützen? Bereits vor dem Studium interessierte ich mich für Fragen wie diese. Ich absolvierte eine berufsbildende Schule mit dem Schwerpunkt Kommunikations- und Mediendesign und beschäftigte mich bereits früh mit den thematischen Schnittstellen der Bereiche IT, digitale Medien und Recht. Im Rahmen der Reifeprüfung verfasste ich eine vorwissenschaftliche Arbeit im Immaterialgüterrecht. Letztlich wurde ich dadurch in meiner Entscheidung, das Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien einzuschlagen, zusätzlich bestärkt.
Während des bisherigen Studiums hatte ich immer das Bedürfnis, meiner Neugier an IT und digitalen Medien Raum zu geben, weshalb ich neben dem Studium sowohl ehrenamtlich als auch im Rahmen von Werkverträgen einschlägige Projekte abwickelte. Nach einem Auslandsstudienjahr und im Rahmen eines Praktikums in einer Rechtsanwaltskanzlei in Wien kamen weitere Interessenschwerpunkte, insbesondere das Datenschutzrecht, hinzu.
Häufig werde ich gefragt, ob das Gebiet nicht sehr „trocken“ und „abstrakt“ sei. Diese Frage löst zugegeben stets eine gewisse Verwunderung in mir aus, denn es handelt sich nicht um eine exotische Rechtsmaterie. Im Gegenteil – vielfach betreffen datenschutzrechtliche Themen das tägliche Leben in unserer Gesellschaft. Dies reicht von der Nutzung von Cookies bis hin zu Analysen des Kaufverhaltens von Konsumenten oder der Auswertung des Wahlverhaltens von Bürger*innen. Gerade dies und die häufig damit zusammenhängenden technischen Fragestellungen machen den Bereich für mich besonders interessant.
Als ich dann die Zusage zu meiner Stelle als Studienassistentin am Institut für Innovation und Digitalisierung im Recht bekommen habe, erfüllte sich für mich ein Traum. Der Fachbereich des Instituts ist so spannend, weil die Inhalte praktisch relevant sind. Das wurde im Zuge der Covid-19-Krise besonders deutlich: In der öffentlichen Diskussion um die „Corona-App“ oder bei der Anwendung zahlreicher Videokonferenz-Tools wurden datenschutzrechtliche Aspekte wiederholt kontrovers diskutiert. Daneben wurden auch urheberrechtliche Fragen – beispielsweise im Rahmen der Umstellung auf die digitale Lehre – zunehmend gestellt. Auch in absehbarer Zukunft werden meine Studieninhalte nicht an Aktualität verlieren.“ – Johanna Göschlberger
Johanna studiert Rechtswissenschaften an der Universität Wien.
P.S.: Johanna war heuer beim erstmalig stattfindenden GDPR Moot Court als Coach dabei und ihr Team gewann auch gleich den Wettbewerb. Gratulation! Mehr zum GDPR Moot Court.