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Erweiterungscurricula – Friends with benefits von Barbara Hamp
am 31. Juli 2018
ungefähr 4 Minuten
Kategorien: Studium
Themen: EC , Erweiterungscurricula , MitarbeiterInnen , Studienservice und Lehrwesen , Studium

Erweiterungscurricula – Friends with benefits

Das Angebot der Erweiterungscurricula ist sehr vielfältig und kann die Möglichkeiten nach dem Bachelorstudium erweitern.

(Update Redaktion August 2022)

Ich studiere derzeit das Bachelorstudium English and American Studies – ich führe also eine Beziehung mit diesem Studium. Ich habe mich in dieser Beziehung gut eingerichtet und plane eine langjährige Auseinandersetzung mit diesem Partner. Unsere gemeinsamen Interessen stehen, wie bei allen gut laufenden Partnerschaften, im Vordergrund und wir haben viele gemeinsame Aktivitäten. Dennoch bleibt mir Zeit, Freundschaften zu pflegen und neue Freund*innen zu finden.

Zeit für Freund*innen

In meinem Studium sind 45 ECTS Credits über Erweiterungscurricula zu erwerben. Das bedeutet, dass ich kleine „Erweiterungsstudien“ während meines Bachelorstudiums absolvieren darf. Neue Freund*innen finden und mit ihnen Zeit verbringen!

Studierende am Campus
Studierende am Campus © Barbara Mair

In sehr vielen Bachelorstudien – aber nicht allen – ist die Absolvierung von Erweiterungscurricula Bestandteil des eigenen Studiums. (Bei manchen Studien empfiehlt es sich hingegen, sich komplett auf den Partner zu konzentrieren, um mit ihm Schritt zu halten.) Bei English and American Studies sind 135 ECTS Credits aus dem Modul- und Lehrveranstaltungsangebot der Anglistik zu absolvieren und 45 ECTS Credits aus anderen Bereichen – eben den Erweiterungscurricula (ECs).

Je nach Ursprungsstudium bleibt für die Freundschaftspflege unterschiedlich viel Zeit: Entweder es gibt gar keine – dann muss man wohl andere Wege der Freundschaftspflege finden – oder sie kann bis zu 60 ECTS Credits umfassen.

Freundschaften knüpfen, …

Das Angebot an möglichen Freundschaften ist sehr vielfältig: Es gibt über 150 Erweiterungscurricula an der Uni Wien, die von Afrikanische Sprachen und Literaturen bis Zeitgeschichte und Medien reichen.

Da ich English and American Studies studiere, kann ich jedoch keine ECs aus Anglistik absolvieren. Familienbande zählen hier offiziell nicht zu Freundschaften.

Studierende im Hörsaal
Studierende im Hörsaal © derknopfdruecker.com

Bei der Auswahl der möglichen Freund*innen ist zu beachten:

  • Unterschiedliche Freundschaften benötigen unterschiedlich viel Freundschaftszeit: ECs werden in unterschiedlichem Ausmaß angeboten: Es gibt „kleine“ ECs (meist 15 ECTS Credits) und „große“ ECs (bis zu 30 ECTS Credits).
  • Einige ECs vertiefen die Freundschaft, deren Grundlage in einem anderen EC gelegt wurde.
  • Einige ECs sind wählerisch: Aufnahmeverfahren oder Teilnehmer*innenbeschränkungen regulieren die EC-Teilnahme.
  • Die Freundschaft mit einem EC kann die Möglichkeiten nach dem Bachelorstudium erweitern. So ermöglicht z.B. die Absolvierung von zwei konkreten ECs der Wirtschaftswissenschaften während des Bachelorstudiums den Einstieg in das Masterstudium Betriebswirtschaft oder Internationale Betriebswirtschaft. Friendship with benefits eben. 

ECs sind auf die Dauer von sechs Semestern ständig erreichbar – und können nochmal um sechs weitere Semester verlängert werden. Wenn ich zu Beginn meines Studiums mit einem EC Freundschaft schließen möchte, mich aber erst ganz am Ende meines Studiums traue, Kontakt aufzunehmen, kann es sein, dass dieses EC bereits zu verplant ist, um sich mit mir zu treffen – es wird nicht mehr angeboten.

… pflegen und …

Damit gute Freundschaften entstehen können, ist in der Planung folgendes wichtig:

  • Im Curriculum des eigenen Bachelorstudiums nachschauen, ob die Absolvierung von Erweiterungscurricula vorgeschrieben ist und wenn ja, in welchem Ausmaß.
  • Abchecken, welches EC mich interessiert und im Curriculum des jeweiligen EC nachschauen, wie lange dieses angeboten wird, welche Registrierungsvoraussetzungen es gibt und wie umfangreich das EC ist.
  • Möchte ich Partnerschaft und Freundschaft in einem nicht-konsekutiven Masterstudium kombinieren, dann im jeweiligen Mastercurriculum oder im Master Access Guide nachsehen, mit welchen ECs dies möglich ist.
(Konsekutiv? Ist das ansteckend? – Nein, das bedeutet, dass man ein fachgleiches Masterstudium anschließt z.B. Bachelor Politikwissenschaft > Master Politikwissenschaft. Nicht-konsekutiv ist ein fachfremdes Masterstudium, z.B. Politikwissenschaft > Betriebswirtschaft.)
Studis im Hörsaal
Studis im Hörsaal

… gemeinsame Zeit genießen

So, und ich habe in meinem Bachelorstudium English and American Studies Zeit für die Erweiterungscurricula Betriebswirtschaftliche Grundlagen und Betriebswirtschaftliche Methoden und kann – da ich durch mein Studium den entsprechenden Englischnachweis habe – problemlos in das Masterstudium Internationale Betriebswirtschaft wechseln. Zusätzlich – es fehlen mir ja noch 15 ECTS Credits an ECs – versuche ich mich in Grundlagen der Statistik. Ein Beziehungsversuch hat hier nicht geklappt, aber vielleicht funktioniert es ja mit einer Freundschaft.

Alternativ bliebe mir für meine fehlenden 15 ECTS Credits auch die Möglichkeit der „Alternativen Erweiterungen“. Einfach Lehrveranstaltungen und Prüfungen wie es mir gefällt in meiner Beziehung (innerhalb der eigenen Studienprogrammleitung) oder in einer freundschaftlichen Bekanntschaft (innerhalb einer anderen SPL) auswählen, die dann anstelle eines ECs gemacht werden können (jedoch nur im Ausmaß von 15 ECTS Credits).

Friendships with benefits eben – von denen auch die Beziehung was hat. 

Und, für welche Freundschaft…ähm…welches Erweiterungscurriculum entscheidest du dich?

 

 


Barbara Hamp

Barbara Hamp hat an der Universität Wien Theater-, Film- und Medienwissenschaft und Gender Studies studiert. Seit 2011 arbeitet sie im Studienservice und Lehrwesen und kümmert sich hier im Team um die Informationsaufbereitung und Bewerbung des Studienangebots.
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