Wie wir uns fortbewegen, was wir essen, wo wir einkaufen: Unsere Handlungen haben einen direkten Einfluss auf das Ökosystem. In diesem Blogbeitrag zur aktuellen Semesterfrage verraten wir euch fünf einfache Wege, mit denen ihr im Alltag helfen könnt, beim Erhalt der Artenvielfalt unseres Planeten zu mitzuhelfen.
1. Weniger Konsumieren
Der hohe Konsum in Europa und Nordamerika ist für den Großteil der globalen Umweltprobleme und das Artensterben in der Welt verantwortlich. Das jüngste Opfer waren die Waldbrände im Amazonas. Die beste Strategie, um als Einzelperson dem rasanten Verschwinden vieler Arten auf der Welt entgegenzuwirken, ist somit eine Veränderung der täglichen Gewohnheiten. Anstatt gedankenlos zu konsumieren, sollten wir mit Bedacht kaufen. Stefan Dullinger vom Departement für Botanik und Biodiversität der Universität Wien schlägt in seinem uni:view Beitrag zur Semesterfrage einen gesellschaftlichen Wertewandel vor: Weg vom „Geltungskonsum“ hin zum „Konsumscham“. Mehr dazu in seinem Beitrag im uni:view Magazin.
2. Auf Fleisch verzichten
Dieser Aspekt ist für Fleischliebhaber*innen besonders schmerzhaft: Fleisch gehört zu den Produkten, von denen wir viel zu viel konsumieren. Denn die Fleischproduktion gefährdet nicht nur die weltweite Biodiversität, sie erzeugt auch einen hohen Wasser- und Landverbrauch. Unsere fleischhaltige Landwirtschaft überstrapaziert also regelmäßig die planetarischen Grenzen unserer Erde. Thilo Hofmann vom Departement für Umweltgeowissenschaften mahnt: „Was wir essen und was wir auf dem Teller haben ist entscheidend dafür, wie wir unseren Planeten belasten.“
Das bedeutet jedoch nicht, dass man ab sofort vollkommen auf Fleisch verzichten muss, ein reduzierter Verbrauch kann bereits einiges bewirken. Neugierig geworden? Thilo Hoffmann im Video.
3. Bio, saisonal und regional einkaufen
Für den Erhalt der Artenvielfalt sind auch die Umstände, unter denen Lebensmittel produziert und transportiert werden, von großer Bedeutung. Je weiter der Weg ist, den unsere Nahrungsmittel zurücklegen müssen, bevor sie auf unseren Tellern landen, desto größer der Schaden für Umwelt und Biodiversität. Längere Wege bedeuten zwangsläufig größere Mengen an CO2 und anderen Abgasen, die während des Transports ausgestoßen werden. Deshalb rät Jürgen König vom Departement für Ernährungswissenschaften der Uni Wien dazu, vor allem Lebensmittel zu kaufen, die regional in Österreich produziert werden, gerade Saison haben und aus ökologisch kontrolliertem Anbau stammen. Sein Tipp: Bei kleineren Händler*innen oder Wochenmärkten findet man eher ökologische Lebensmittel mit einer hohen Qualität als in herkömmlichen Supermärkten. Mehr dazu: Jürgen König zur aktuellen Semesterfrage.
4. Mehr für gute Qualität zahlen
Wir alle möchten, dass unsere Lebensmittel die beste Qualität haben. Die Realität ist jedoch, dass nur wenige von uns bereit sind, tatsächlich dafür zu bezahlen. Kriterien wie Regionalität oder fairer Handel, mit denen wir unsere Umwelt und den Erhalt der Biodiversität unterstützen können, bedeuten häufig auch einen höheren Preis für Nahrungsmittel – höher, als wir oftmals bereits sind, zu zahlen.
Als Folge davon leidet die Vielfalt an Nahrungsmitteln. „So finden sich von den etwa 2.000 Apfelsorten, die es in Österreich gibt, nur zehn in Supermärkten“, erklärt König. „Warum? Weil wir nur diese Sorten kaufen, da sie sich zu niedrigen Preisen so produzieren lassen, dass sie immer gleich aussehen, gleich schmecken, sich gut lagern, gut bearbeiten, gut standardisieren lassen.“
Sein Fazit: Wenn wir wollen, dass uns in ein paar Jahren die gleiche immense Vielfalt in den verschiedenen Lebensmittelkategorien zur Verfügung steht, müssen wir diese auch kaufen und bezahlen. Mehr dazu im uni:view Beitrag von Jürgen König.
5. Den ökologischen Fußabdruck verringern
Der ökologische Fußabdruck eines Menschen verrät, wie groß die CO2-Menge ist, die dieser im Alltag verursacht. Es gibt viele Wege, wie man diesen ermitteln und noch viele mehr, wie man ihn verringern kann: Seltener mit Flugzeug und Auto reisen, auf Plastik weitestgehend verzichten, Pflanzen speziell für Kleinvögel und Insekten aussäen, etc. Mehr hierzu und den „blinden Flecken des Umweltrechts“ berichten Rechtswissenschafter*innen Judith Fitz und Daniel Ennöckl im Video.
Dieser Blogbeitrag ist wie eine Mischung aus Abenteuerroman und Wissenschaftsthriller – man kann förmlich die Hitze der Lava spüren und den Schwefelgeruch in der Luft riechen! Was mich besonders fasziniert: Wie habt ihr es geschafft, trotz des stürmischen Wetters und der unvorhersehbaren Naturkräfte, so viel wissenschaftliche Präzision und Akribie in eure Beobachtungen zu legen? Welche Herausforderung war für dich persönlich die größte auf dieser Reise?