„Mein Antrieb war schon immer Menschen helfen zu wollen. Das hat mich ursprünglich auch motiviert Psychologie zu studieren. Das Projekt „Mein Weg“ ist nun eine wunderbare Möglichkeit mich einzubringen und einen sinnvollen sowie wertvollen Beitrag zu leisten. Bei diesem Projekt werden Masterstudierende der Bildungswissenschaften und der Psychologie zu Mentor*innen ausgebildet, die anhand des evidenzbasierten Manuals Gruppentreffen mit jungen geflüchteten ukrainischen Studierenden leiten sollen.
Der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine hält nun seit einem Jahr an. Die Situation im Land und das Leid der ganzen Bevölkerung ist erschütternd. Wie wohl uns alle, nimmt auch mich die Nachrichtenlage sehr mit und erschüttert mich immer wieder aufs Neue. Wie muss es dann erst den Betroffenen gehen, die ihr zuhause verlieren, Kriegs- und Gewalttaten miterleben, ihre Heimat verlassen und Geliebte verlieren oder zurücklassen mussten.
Vor allem für junge Erwachsene, die sich bereits in einem fordernden Lebensabschnitt befinden, bedeutet die Situation eine beachtliche zusätzliche Herausforderung. Die jungen ukrainischen geflüchteten Personen sind mit Kriegserlebnissen, Verlassen der Heimat, Ankommen in einem unbekannten Land und unsicherer Zukunft konfrontiert. Sie haben mit vielen Schwierigkeiten und Unsicherheiten zu kämpfen, dass eine Art Dauerstress bedeutet. Dies kann Auswirkungen auf die körperliche und psychische Gesundheit haben. Folgen können Schlaflosigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Trauer, Ängste oder Depressionen etc. sein. Aufgrund der möglichen Folgen, die zu einer eingeschränkten Lebensqualität, schlechterem Leben und Lernen führen können, finde ich das Projekt wichtig und notwendig. Die Mentor*innen unterstützen an dieser Stelle junge Erwachsene aus der Ukraine auf ihrem Weg zur Bewältigung der herausfordernden Situation durch stabilisierende und stressreduzierende Strategien.
Nach einem Bewerbungsprozess haben wir Masterstudierende eine zweitätige Ausbildung zum*zur Mentor*in von Dr. Elisa Pfeifer, der (Mit-)Entwicklerin von „Mein Weg“, und Thorsten Sukale, einem Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, erhalten. Die Schulung war sehr lehrreich, vor allem durch die praxisnahen und konkreten Inhalte. Wir haben sehr viele Basiskompetenzen vermittelt und Tools bekommen, die ich in jedem Fall über das Projekt hinausgehend für meine berufliche Laufbahn mitnehmen sowie selbst in stressigen Situationen nutzen kann.
In Zusammenarbeit mit der Leiterin des Vorstudienlehrgangs wurde das Projekt „Mein Weg“ in den Klassen des Vorstudienlehrgangs vorgestellt und es gab bereits erste Anmeldungen von ukrainischen Studierenden, die mitunter von sehr bewegenden Erlebnissen berichteten. Ich freue mich sehr auf den Austausch mit den ukrainischen Studierenden, jedoch ist es für mich mit eine meiner ersten praktischen Erfahrungen, sodass ich auch Respekt vor der Herausforderung habe. Trotzdem denke ich, dass wir als Masterstudierende die Herausforderung mithilfe des Manuals und einer wöchentlichen Supervision gut meistern und eine wichtige Ressource darstellen können. Umso mehr freut es mich, dass wir Studierende als Ressource auch genutzt werden und würde mir wünschen, dass sich das Projekt, in Bezug auf junge Erwachsene, die gern ein wenig Unterstützung hätten, etabliert.
Allgemein hoffe ich, dass das Projekt dazu beiträgt die Verheerungen des russischen Angriffskriegs zu lindern und freue mich die jungen Menschen ein Stück auf ihrem Weg begleiten zu dürfen.“
Theresa studiert Psychologie und ist als Mentorin Teil des Projekts „Mein Weg“.
„Mein Weg“ richtet sich jetzt auch an alle Studierenden mit Fluchthintergrund.