„Das Theater war schon immer meine größte Leidenschaft. Es hat mich mein ganzes Leben lang begleitet, mir war also klar, dass auch mein Studium in diese Richtung gehen soll. Schon bevor ich mit meinem Master in Theater-, Film- und Medienwissenschaft anfing, habe ich mir Gedanken über die abschließende Masterarbeit gemacht. Ich hatte die Befürchtung, dass ich kein Thema bzw. keine Forschungsfrage finden würde, bei der mein Interesse in dem langen Forschungsprozess nicht verloren geht und die gleichzeitig gehaltvoll genug ist, um genügend Stoff für den Umfang einer solchen Arbeit zu bieten.
Während meines Studiums habe ich in verschiedenen Theatern in unterschiedlichen Positionen gearbeitet, wodurch ich breitgefächerte Einblicke in die Dynamiken und Strukturen der Theaterpraxis erhielt. Das war nicht nur eine hervorragende Ergänzung zum theaterwissenschaftlichen Fachwissen, das ich mir im Studium aneignen konnte, sondern half mir auch dabei, das perfekte Thema für meine Masterarbeit zu finden. Was mir daran gefällt: Ich kann meine theoretische und praktische Expertise miteinander verbinden, das Thema weckte mein persönliches Interesse und wurde bislang nicht im wissenschaftlichen Kanon diskutiert – obgleich es sehr wichtig für die praktische Theaterarbeit ist.
Aus diesem Grund machte mich unsere damalige Studienprogrammleiterin auf Pitch Your Thesis aufmerksam, eine öffentliche Veranstaltungsreihe von Uniport, dem Karriereservice der Uni Wien, bei der Studierende mit Vertreter*innen der Praxis (der „Arbeitgeber*innen-Jury“) in Austausch treten und über den Mehrwert ihrer Forschung und notwendige Kompetenzen für den Arbeitsmarkt sprechen können.
Was mich besonders reizte, war die Reichweite, um über die Erkenntnisse meines Forschungsprozesses sprechen zu können und dadurch im besten Fall ein Bewusstsein für gewisse Strukturen zu schaffen. Als ich die Liste der „Jury“ sah, war mir klar, dass ich mit meinem Thema auf Widerstand stoßen würde. Schließlich profitierten diese Personen von genau jenen Strukturen, die ich in meiner Masterarbeit kritisierte, weshalb ich gespannt auf die Gegenargumente war.
Die aufgeheizte Diskussion zeigte mir, dass ich die richtige Wahl bei der Gewichtung der einzelnen Aspekte und dem Fokus meiner Arbeit getroffen hatte. Das Schönste an der Veranstaltung war aber das vielfältige, positive Feedback. Ich erhielt Nachrichten von Studierenden, Lehrenden von der Uni Wien und anderen, internationalen Universitäten, die mir zur Wahl meines Themas und zur mutigen Gegenüberstellung gratulierten.“ – Carmen Wessiak
Carmen studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft im Master an der Universität Wien.