„Der Masterstudiengang Theater-, Film- und Medienwissenschaft ist sehr breit gefächert, darüber war ich in der Studieneingangs- und Orientierungsphase sehr dankbar! Ich kam von Mannheim nach Wien mit der Überzeugung, im Musiktheater zuhause zu sein – im Laufe meines Studiums hat sich ein deutlicher Shift hin zu einem Film- und Medienschwerpunkt vollzogen. Jetzt stehe ich kurz vor Studienabschluss, mitten im Masterarbeits-Endspurt! Hier gibt es eine Menge Höhen und Tiefen: ich bin sehr kritisch mit meiner Leistung. Zudem liegt mir das Thema sehr am Herzen und berührt mich: Es geht um Rollenverhältnisse, race & gender und Selbstermächtungsprozesse weiblicher Musikerinnen in audiovisuellen Medien. Um eine gute Distanz zu wahren, Abstand zu schaffen und produktiv weiterarbeiten zu können, muss ich mich immer wieder selbst rausholen, eintauchen und auftauchen. Meine zwei größten Lifehacks für die Masterarbeit sind der Ortswechsel und das Tanzen. Beides erlaubt mir im Prozess einen Moment abzuschalten, Perspektive zu wechseln und zu entspannen.
Bibliothekshopping: Ortswechsel und Lieblingsplatz
An meiner Masterarbeit arbeite ich immer in einer Bibliothek, meistens am Campus in einer der Fachbereichsbibliotheken – und gar nicht mal an meinem Institut. Häufig in der Anglistik oder in der Romanistik, zurzeit bin ich in den Bildungswissenschaften – die hat super Öffnungszeiten und ist meiner Meinung nach am ruhigsten.
Ich brauche eine gute Mischung aus Routine und Abwechslung. Der Schreibort außerhalb meines Zuhauses ist für mich sehr wichtig und manchmal, wenn ich in der Arbeit feststecke, muss ich diesen Ort auch wechseln. Das hilft mir neue Gedanken zu fassen oder „alte Probleme“ aus einer anderen Perspektive zu lösen.
Zwischen Körper- und Kopfarbeit: Tanzen
Das regelmäßige Tanztraining ist extrem wichtig im Prozess meiner Masterarbeit. Meine Routine hat sich speziell im letzten halben Jahr intensiviert und gefestigt: Donnerstagabend und Freitagmorgen sind fixfür das Training reserviert – und darauf freue ich mich besonders. Im Unileben läuft das Hirn ständig auf Hochtouren – im Training ist ein Moment des Abschaltens möglich, da ist kein Platz für irgendwas anderes. Dem Kopf tut es gut, eine Gedankenpause zu machen.
Und noch ein Tipp: man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist
Es ist nicht unbedingt am produktivsten, ständig und stundenlang zu arbeiten. Das zu verinnerlichen ist gar nicht so einfach. Ich dachte früher, ich muss jede Sekunde der Bibliotheksöffnungszeiten nutzen und bis zur Schließzeit da sein – Nein! Jetzt weiß ich: Wenn ich beispielsweise um 15:00 etwas produktiv hinbekommen habe, dann ist das der Moment, für den Tag abzuschließen. Ich gehe in einem guten Moment und nicht, wenn ichausgelaugt bin. So kann ich am nächsten Tag wieder motiviert starten.
Ein Studium: Der Abschluss, ein Anfang?
So ein Unileben ist schon speziell…aber ich weiß schon jetzt, dass mir das Studieren fehlen wird. Es ist sehr besonders, so intensiv an einem Thema zu arbeiten. Das möchte ich mir gerne für mein Leben behalten. Vielleicht schreib ich ja mal andere (kleinere) Sachen! Es fühlt sich an wie ein Start und nicht das Ende.“
Isabel studiert Theater-, Film- und Medienwissenschaft im Master an der Universität Wien.
Beitragsbild © Dorothea Heindl