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Mein Business: Ein selbst lernendes Planungssystem, das auch hilft, die Umwelt zu schonen. am 3. März 2022
ungefähr 5 Minuten
Kategorien: Mein Business , People
Themen: Mein Business , Planung

Mein Business: Ein selbst lernendes Planungssystem, das auch hilft, die Umwelt zu schonen.

Fast zwei Jahre ist es her, da hat Vladyslav Vasylevskyy mit Resul Akay, Christof Bitschnau und Johannes Matt die Quantics GmbH gegründet. Sie vertreibt eine selbst lernende Planungs-Software, die bessere und nachhaltigere Entscheidungen ermöglicht. Die Idee dazu hatte er mit seinem Arbeitskollegen Resul Akay, noch während des Betriebswirtschaftsstudiums an der Uni Wien.

Mein Unternehmen in zwei Sätzen…

Quantics bietet ein selbst lernendes SaaS Forecasting System, das z.B. Finanz-, Bestands-, Nachfrage- oder auch Energieprognosen auf Knopfdruck erstellt. Dabei lernt die Lösung aus Daten, erkennt Kausalitäten zu externen und internen Treibern und wird laufend besser, sodass eine optimale quantitative Basis für nachhaltigere sowie smartere Entscheidungen möglich wird.

Und dann stand fest: Ich gründe eine Firma!

Als ich klein war, habe ich Lego geliebt. Es hat mich fasziniert, wie viele kleinere Schritte zu einem großen Ganzen führten. Mein Plan war es eigentlich Architekt zu werden. Später fand ich das Thema Börse und Unternehmertum einfach spannender und bald stand für mich fest, dass ich mal ein eigenes Unternehmen aufbauen möchte.
Während meines Bachelors in Betriebswirtschaft an der Uni Wien habe ich schnell gemerkt, dass das Thema Supply Chain Management eine sehr zentrale Rolle in Unternehmen einnimmt und mich für ein Praktikum in diesem Bereich entschieden.

Mein Studium der Betriebswirtschaft an der Universität Wien hat beim Weg in die Selbstständigkeit eine wichtige Rolle gespielt…

Das Studium an der Uni Wien war sehr vielfältig. Es hat mir eine solide theoretische Basis zu gegeben, von Logistik, Finanzen und Marketing bis hin zu Recht, Statistik und Spieltheorie. Ich würde sagen, dass mir das Studium die Möglichkeit gegeben hat, bestimmte Türen in meinem Leben zu öffnen.
Während des Studiums schätzt man vieles nicht, doch im Nachhinein merkt man, dass genau diese Kurse einen voranbringen und herausfordern. Dabei geht es nicht nur darum, möglichst viel Wissen in kurzer Zeit anzuhäufen, sondern zu lernen, mit dem Unbekannten umzugehen und Lösungswege zu finden.
Das Studium hat mir definitiv geholfen, mehr über mich selbst zu erfahren und Herausforderungen als etwas Positives zu sehen.

Ich habe das Gründen tatsächlich etwas unterschätzt!

Keiner wartet auf einen mit einem großen Geldtopf und investiert sofort. Man muss Überzeugungsarbeit leisten und das Feedback, was man bekommt, sofort umsetzen. Neben der Finanzierung kommen zusätzlich laufend neue Themen dazu, mit denen man sich auseinandersetzen muss.
Ein Unternehmen zu gründen macht aber jedenfalls großen Spaß. Mit der Zeit lernt man die Spielregeln kennen und wird immer besser. Zusätzlich, und darauf hatte ich gehofft, wächst man als Person an seinen Aufgaben, man entwickelt eine mentale Stärke und kann immer größere Herausforderungen angehen.

Die großen Herausforderungen beim Gründen:

Am Anfang steht alles auf wackligen Beinen. Es gibt sehr viele Variablen, die einen davon abbringen können, weiter zu machen. Man wälzt sich durch Finanzierungsmöglichkeiten, fragt sich, welche Gesellschaftsform für einen die Beste ist, welche Risiken man trägt. Hier positiv zu bleiben und die Chancen zu sehen ist wichtig.
Nach dem ersten Prototypen gilt es, diesen in der echten Welt zu testen und das Produkt weiterzuentwickeln. Dabei hilft der Austausch mit Investoren. Mit denen kommt man zwar recht einfach ins Gespräch, da sie ständig Ausschau nach neuen Ideen halten, sie zu überzeugen ist aber schwieriger. Sie durchleuchten die Idee komplett und schätzen alle Risiken und Möglichkeiten ab. Hier muss man wirklich gut argumentieren und verstehen, wie Investoren ticken, worauf sie Wert legen.
Eine große Herausforderung ist zudem der Vertrieb. Man muss auf sich aufmerksam machen und Awareness schaffen. Es ist eine komplett andere Geschichte, Software für ein etabliertes Unternehmen oder für ein Start-up zu verkaufen. Ich denke, das unterschätzen viele.

Meine Tipps an mein damaliges „Gründer-Ich“ aus heutiger Sicht:

Zuallererst würde ich raten, einen klaren Tagesablauf zu definieren. Besonders am Anfang gibt es sehr viele Themen, die man nicht auf dem Schirm hatte und nachlesen muss. Hierfür muss man sich Zeit nehmen und darf nicht alles parallel machen, weil man sonst in keinem Bereich vorankommt.
Ein wichtiger Tipp ist auch, sich alles aufzuschreiben. Im Nachhinein hat es mir unglaublich geholfen, dass man so Informationen sehr schnell wieder aufrufen kann.
Zusammengefasst würde ich meinem damaligen “Gründer-Ich” empfehlen, noch strukturierter zu sein, To-do Listen knallhart zu befolgen und die Meilensteine kontinuierlich abzuarbeiten. Man kommt nur voran, wenn man diszipliniert dem Plan folgt und sich klare Ziele setzt.

So „bewirke“ ich mit meinem Start-up etwas für die Gesellschaft:

In der Privatwirtschaft führen ungenaue Prognosen zum sogenannten Peitscheneffekt, der ein Aufschaukeln der Nachfrage entlang der Wertschöpfung bewirkt. Dadurch kommt es zur Überproduktion, einem überhöhten Energieverbrauch und unnötigen Transporten in Form von Umverteilungen oder Entsorgungen. Das alles sorgt für große ökologische und ökonomische Ineffizienz.
Mit Quantics tragen wir dazu bei, dass weniger Ressourcen verschwendet werden und die Umwelt dadurch weniger belastet wird.
Im öffentlichen Sektor ist es ähnlich. Themen wie der zukünftige Energiebedarf, die demografische Entwicklung, die Ausbreitung von Infektionskrankheiten oder makroökonomische Prognosen spielen bei der Entscheidungsfindung eine sehr große Rolle. Und auch hier sind genaue Prognosen enorm wichtig, um diesen ökologischen und ökonomischen Ineffizienzen rechtzeitig entgegenzuwirken.

 

Steckbrief

Portrait von Vladyslav Vasylevsky● Name: Vladyslav Vasylevskyy
● Alter: 29
● Studium: Master Betriebswirtschaft
● Gründungsjahr: 2020
● Mein Business: Quantics GmbH
● Mein Tipp für Gründer*innen: Stellt euch den Herausforderungen und bleibt immer positiv.
Webseite von Quantics

 

 

Weiterführende Informationen

In der Reihe „Mein Business“ stellen Alumni der Uni Wien ihr Start-up vor und verraten Tipps und Tricks für (zukünftige) Gründer*innen. Die Blogreihe läuft in Kooperation mit der DLE Forschungsservice und Nachwuchsförderung der Universität Wien und dem Alumniverband der Universität Wien. Sie bieten auch das u:start – Ausbildungsprogramm zu Selbstständigkeit und Gründung für Absolvent*innen und Studierende an.



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  1. Dieser Blogbeitrag ist wie eine Mischung aus Abenteuerroman und Wissenschaftsthriller – man kann förmlich die Hitze der Lava spüren und den Schwefelgeruch in der Luft riechen! Was mich besonders fasziniert: Wie habt ihr es geschafft, trotz des stürmischen Wetters und der unvorhersehbaren Naturkräfte, so viel wissenschaftliche Präzision und Akribie in eure Beobachtungen zu legen? Welche Herausforderung war für dich persönlich die größte auf dieser Reise?

  2. Zu meiner Zeit hat es soetwas leider noch nicht gegeben. Super, dass das noch dazu auch noch überparteilich ist. Klimaschutz ist die wichtigste Überlebensfrage unserer Zeit. Ewiges Wachstum gibt es nicht. irgendwann ist es vorbei. Der Kapitalismus wird fossil dominiert bleiben. So kann es nicht weiter gehn.

  3. Jonathan sagt:
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    Mich interessiert persönlich Katalanisch sehr. Ich lerne gerade als 2. Fremdsprache Spanisch und möchte gerne auch Katalanisch lernen. Welches Angebot ist dafür am Besten? Ich würde es parallel zu Spanisch lernen. Meine Leidenschaft im Sprachen lernen ziehe ich auch aus der Literatur, die mich begeistert.

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