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Facing challenges – wie kann ich meine Resilienz stärken? am 5. Juni 2023
ungefähr 7 Minuten
Kategorien: Studierende , Studium
Themen: Lernstrategien , resilienz , Selbstmanagement und Zeitmanagement , Studieren , Studium

Facing challenges – wie kann ich meine Resilienz stärken?

Was genau ist Resilienz und wie kann diese den Alltag von Studierenden stärken? In diesem Artikel findest du Tipps und Tricks, um mit herausfordernden Situationen und Stress im Studienalltag besser umgehen zu lernen.

 

 

„Ich weiß noch, wie es mir ging, als ich eine Prüfung zum dritten Mal nicht bestanden hatte. Ich war total frustriert, weil ich nur noch eine Chance hatte mit der mündlichen Prüfung. Das hat mich in eine kleine Krise gestürzt, weil mich mündliche Vorträge und Prüfungen sehr verunsichern.“

 

Resilienz – was ist das?

Im Studium gibt es Phasen und Situationen, die herausfordernd oder auch überfordernd sein können. Oft sind es nicht nur Prüfungen oder Abgaben allein, sondern auch das Drumherum im Alltag, das als belastend wahrgenommen wird. Die Fähigkeit, (unerwartete) Herausforderungen gelassener zu bewältigen, bald danach wieder in ein (seelisches) Gleichgewicht zu kommen und bestenfalls daraus zu lernen, wird Resilienz genannt. Resilienz bedeutet nicht, Rückschlägen oder Misserfolgen auszuweichen oder nie unsicher zu sein. Es bedeutet, sich möglichst gut von Stress und Belastungen erholen und dabei auf die eigenen Stärken vertrauen zu können.

Es handelt sich also um eine psychische Widerstandsfähigkeit bzw. innere Stärke, die jede Person trainieren und stärken kann.

 

 

„Ich hatte damals viel Unterstützung von einer Freundin. Sie hat mir zugehört, wenn ich unsicher geworden bin und hat mit mir Präsentationen geübt und mir Feedback gegeben. So konnte ich mich besser daran gewöhnen, vor Menschen zu sprechen und bekam weniger Angst vor Bewertungen. Das hat mir sehr geholfen.“

 


Warum ist Resilienz im Studium wichtig?

Resilienz spielt im Studium eine wichtige Rolle, da sie dir helfen kann, stressige Lernphasen auf eine positive und produktive Art zu bewältigen.

Es geht darum, dass du das Gefühl bekommst, gut gewappnet zu sein und dich auf dich selbst verlassen zu können. Das kann dir dabei helfen, neue Dinge erfolgreich zu lernen. Und das wiederum kann sich dann auch positiv auf deinen Studienfortschritt auswirken. Resilienz im Studium bedeutet also auch, ein gutes Gespür für dich und deine Bedürfnisse zu entwickeln, um dich wohlzufühlen und deine Ziele erreichen zu können.


Wie werde ich resilient(er)?

Resilienz ist ein Prozess und geduldig sein lohnt sich. Du kannst den Prozess unterstützen, wenn du dich in Erfolgs- und Misserfolgssituationen beobachtest und reflektierst, welche Gedanken schlechte Gefühle hervorrufen und welche Verhaltensweisen förderlich sein können.

Wenn viele Aufgaben auf einmal zu erledigen sind, können verschiedene Ressourcen wie beispielsweise Lernpläne mit ausreichend Pausen, genügend Schlaf oder Gespräche mit Freund*innen oder Studienkolleg*innen eine große Unterstützung für dich darstellen. Solche Ressourcen können dir das Gefühl geben, das Probleme im Studium lösbar sind.

Mach dir bewusst, dass du schon öfter schwierige Situationen gemeistert hast. Wenn du dich z.B. auf eine Prüfung vorbereitest oder ein Referat halten musst, ruf dir in Erinnerung, dass du schon öfter in Prüfungssituationen warst oder Vorträge gehalten hast. Es gibt somit also Aspekte der Situation, die dir bekannt sind und mit denen du bereits Erfahrungen hast. Denk darüber nach, welche deiner Fähigkeiten du hierfür eingesetzt hast und wie sie dir auch für die nächste Herausforderung von Nutzen sein können.


 

Daran kannst du arbeiten, wenn du deine Resilienz weiter ausbauen möchtest:

Mindset:

  • Fokussiere dich auf deine eigenen Stärken und Ziele. Das klappt am besten, wenn du große Ziele in kleinere Teilziele zerlegst und diese Schritt für Schritt angehst.
  • Es muss nicht immer alles perfekt sein: Reflektiere deine Ansprüche und passe deine Erwartungen an die Situation, verfügbare Möglichkeiten und deine Energieressourcen an.
  • Bleib offen und hab keine Angst, Neues auszuprobieren und auch aus Fehlern zu lernen – übernimm Verantwortung für dein eigenes Handeln.

 

Self-care & Soziales:

  • Nimm dir regelmäßig Auszeiten! Pausen sorgen dafür, dass du dich erholen kannst und wieder neue Energie und Ideen bekommst.
  • Gemeinsame Aktivitäten mit Freund*innen und gegenseitige Unterstützung wirken auch in schwierigen Zeiten entlastend.
  • Nimm dir auch in stressigen Phasen Zeit für deine Hobbys – diese können einen guten Ausgleich schaffen (z.B. bieten USI-Kurse eine breite Auswahl an Sportprogrammen und die Möglichkeit, neue Leute kennenzulernen).
  • Tausche dich mit Studienkolleg*innen aus, trefft euch zur Vorbereitung auf Präsentationen oder zum gemeinsamen Lernen. Das kann motivierend sein und Sicherheit im Umgang mit dem Lernstoff oder anderen Anforderungen geben.

 

Organisation und Zeitmanagement:

  • Verschaffe dir einen Überblick über die verschiedenen Aufgaben und deine Wochenplanung.
  • Achte darauf, dass gesteckte Ziele mit deinen Ressourcen übereinstimmen. Es ist normal, dass du nicht jeden Tag gleich viel Leistung bringen kannst. Passe deine Erwartungen und To dos an dein Energielevel an und setze eventuell neue Prioritäten.
  • Sei realistisch bei deiner zeitlichen Planung und baue ausreichend Puffer ein. Das kann helfen, nicht in Überforderung abzurutschen.

 

Uni Wien cares:

 

„Der größte Erfolg für mich war, dass ich nicht aufgegeben und verschiedenste Dinge ausprobiert habe, die mir helfen könnten. Ich fühle mich jetzt besser gewappnet für die nächsten Herausforderungen.“

 


 

Jede Person fühlt sich mit unterschiedlichen Strategien wohl, probier deshalb aus, was zu dir passt. Vielleicht fällt dir auch auf, dass du jetzt schon auf viele Ressourcen zurückgreifst – z.B. kann auch der Gruppenaustausch auf einem Messengerdienst eine Ressource sein.

 


 

Noch eine kleine Übung zum Abschluss:

Energiefass

Zeichne ein Fass auf ein Blatt Papier, das deinen Energiehaushalt repräsentieren soll. Zu wie viel Prozent ist dein Fass gefüllt? (Dabei kann es sich um den Energiepegel des heutigen Tages oder den Mittelwert der vergangenen Wochen handeln.) Die Löcher im Fass sind Aufgaben oder Situationen, die dir Energie rauben. Oben nennst du jene Aufgaben oder Situationen, die dir Energie geben. Überlege dir, was du brauchst, um deinen Energiehaushalt langfristig und dauerhaft zu stärken und wie du deine Vorsätze umsetzen kannst. Gibt es Energiefresser, die sich leicht reduzieren lassen?

Es geht nicht darum, das Fass zu 100% zu füllen und keine Energiefresser mehr zu haben. Vielmehr geht es darum, sich Zeit zu nehmen, um sich der eigenen Verfassung bewusst zu werden. Manchmal kann es helfen, die verschiedenen Faktoren einfach nur zu benennen. Wenn du etwas verändern willst, ist es ratsam, in kleinen Schritten voranzugehen und Fortschritte zu notieren. Möglicherweise ist es schon entlastend, sich morgens vor einem anstrengenden Tag ausreichend Zeit für einen Kaffee/Tee zu nehmen.

Interessant ist es auch, wenn du schon einige Energiefässer gezeichnet hast und die Unterschiede betrachten kannst.

 



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